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Autark unterwegs – woher den Strom nehmen?

Nicht erst seit der Preisexplosion der Energiekosten als Folge des Ukraine-Krieges sind die Stromkosten ein großes Thema. Auch die Diskussionen um das Gas, welches Deutschland aktuell noch in Abhängigkeit von Russland hält, und die Suche nach Alternativen zeigen Anke und mir, wie wichtig mit Blick auf unser Expeditionsmobil es ist, möglichst redundant aufgestellt zu sein: Ziel ist es ja eben auch autark einige Zeit verbringen zu können. Dennoch wollten wir die Energieversorgungsmöglichkeiten auf der anderen Seite wieder so reduzieren, dass nicht zu viele Abhängigkeiten von unterschiedlichen Energieträgern bestehen.

Kein Gas …

Wir haben uns bereits vor dem Ausbau unseres Expeditionsmobils entschlossen, auf Gas zu verzichten. Zum einen weil uns der Gedanke, mit einem Gastank unterwegs zu sein, nicht behagte. Sicherlich auch, weil damit die Nutzung von Fähren teilweise eingeschränkt ist. Zum anderen aber, weil wir uns entschieden haben, möglichst viel mit Strom zu betreiben.

Statt auf Gas setzen wir auf die Sonne als Hauptstromversorger. Unser zweiter Energieträger ist Diesel. Wir haben also eine Diversität in Erzeugung des Stroms für unsere Geräte im Expeditionsmobil. Aber nur 2 Energielieferanten. Die Sonne und Diesel (PS: Und wenn es ganz extrem kommt, dann haben wir ja auch noch den Kaminofen …).

Nur wenn die Sonne scheint …

„Dann wasch ich eben am Tag und nur wenn die Sonne scheint …“ – das erzählte uns ein Bekannter, der sich auf das Dach seines Hauses eine Photovoltaik-Anlage installiert hatte, allerdings ohne zusätzlichen Stromspeicher. 

Er hatte auf einen Speicher verzichtet, weil er es für seinen Haushalt nicht als notwendig ansah und weil er den Umweltschutz bei der Herstellung der Batterien nicht gewährleistet sah. Da war er konsequent und nahm für seine Familie und sich lieber die Unbequemlichkeit in Kauf, nicht immer dann Strom aus Sonnenlicht zu haben, wenn er gebraucht wird.

Auch wenn uns sein grundlegender Gedanke der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes selbst auch naheliegt – so legten wir bei unserem ExMo Wert auf einen kunststofffreien Aufbau und setzen als Hauptstromlieferant eben auch auf die Sonne – so benötigen wir für unsere Autarkie und die Möglichkeit, überall hinfahren, leben und arbeiten zu können, doch Batterien. Wir brauchen sie, da wir ja auch in Ländern unterwegs sein wollen, die nicht mit vielen Sonnenstunden gesegnet sind. (die Nacht mal gar nicht erst betrachtet)

Bereit für vielfältige Herausforderungen

Die Batterien unseres ExMo können wir allerdings nicht nur mit der Sonne aufladen: Sondern auch durch den Betrieb der Lichtmaschine unseres LKW, so dass wir während der Fahrt zusätzlichen Strom erzeugen, und zur Not auch mit einem Dieselgenerator. Diesel haben wir eh an Bord und Diesel bekommen wir auch überall.

Viele Expeditionsmobile setzen auf vielfältige Systeme, um gut unterwegs zu sein: Sie haben einen Gaskocher, sie haben von einer Photovoltaikanlage gespeiste Elektrosteckdosen, sie haben eine Benzinheizung, fahren aber mit Diesel. Die Besitzer dieser Expeditionsmobile müssen sich also um viele Systeme kümmern. Sie sind, würde ich sagen, störanfälliger als wir unterwegs. Für uns persönlich zu viele Komponenten, um die wir uns kümmern müssten. Aber sicherlich eine hohe Vielfalt und Unabhängigkeit.

Was ich an unserer Lösung für die Strom-Erzeugung sehr elegant finde, ist, dass wir mit so wenig Systemen auf unseren Strom und Energiebedarf auf Reisen reagieren können: Unsere Laptops werden mit Strom versorgt, wir können heizen, kochen und warm duschen, wir können es Licht werden lassen, selbst wenn die Sonne nicht scheint.

Eine Eleganz, die ich auch gerne auf unsere Lösungsideen im Unternehmenskontext übertrage. Wo könnt ihr eine unnötige Vielfalt vermeiden, weil ihr euch klarer auf die Ziele und eure Strukturen ausrichtet? Geeignete Strukturen im Unternehmen sorgen dafür, auf die vielfältigen Herausforderungen am Markt reagieren zu können – ohne zu viele Systeme betreiben zu müssen.

Eine solche Überlegung kann dafür sorgen, dass euer Unternehmen auf der einen Seite robuster wird, weniger störanfällig, und auf der anderen Seite fähig, mit verschiedenen Herausforderungen klar zu kommen. Selbst wenn ihr mächtig unter Strom steht.

Euer Mike

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