Eine tolle, lockere Atmosphäre. Alle verstehen sich gut, unterhalten sich angeregt miteinander. Wenn ihr dieses Team bei ihren regelmäßigen Events und Ausflügen beobachten würdet, würdet ihr sicher denken: In dieser Firma herrscht aber eine tolle Stimmung!
Doch leider ist die Stimmung im Alltag, beim Arbeiten alles andere als gut …die Frage ist also: wie erreicht ihr eine gute Zusammenarbeit?
Ständige Reibung
Was würdet ihr davon halten, wenn auf eurem Arbeitszeugnis stünde: „Er war immer gerne auf Ausflügen gesehen?“ Oder: „Was sie besonders gut kann, sind Team-Events“. Ihr wärt vermutlich nicht sonderlich begeistert, denn: Ob ihr im Job erfolgreich seid, entscheidet sich im Tagesgeschäft – und nicht auf der Kegelbahn oder beim gemeinsamen Kochen.
Und genauso ist es auch bei der Zusammenarbeit mit anderen: Die Mitarbeiter müssen als Team im Job funktionieren, das ist das Entscheidende.
Bei einem Bauunternehmer, mit dessen Geschäftsführung ich sprach, war es aber eben andersherum. Die Teamdays sind super, der Alltag eine Qual. Vor allem zwischen dem Vertrieb und den einzelnen Gewerken kommt es immer wieder zu Reibungspunkten: „Wir bekommen auf unsere Fragen keine Antworten“, beschwert sich der Vertrieb. „Ihr schreibt ja auch nicht nur eine Mail, sondern ruft gleich drei Mal an, wenn ihr was von uns wollt. So haben wir gar keine Zeit mehr auf der Baustelle”, klagten die Gewerke.
Diese Konflikte zwischen Vertrieb und Produktion sind ein absoluter Klassiker. Wie läuft die Kommunikation zwischen diesen beiden Abteilungen in deiner Firma? Dass es gerade hier immer wieder hakt, hat für mich systemische Ursachen:
Der Vertrieb tickt völlig anders als die Produktion: Die Vertriebler bekommen neben ihrem Basisgehalt eine Verkaufsprovision. Sie interessiert vor allem der Umsatz. Wie es dann in der Produktion läuft, ist Nebensache. Sie vertreten das Unternehmen nach außen hin, sie repräsentieren. Und manche haben das Selbstbild: Wir sind die Helden.
Eigenes Interesse, dass es gut läuft – aber wie erreicht ihr eine gute Zusammenarbeit?
So denkt die Fertigung meistens nicht von sich selbst. Das sind die Schaffer, die die eher im Verborgenen arbeiten. Häufig müssen sie ausbaden, was der Vertrieb angestellt hat – und das zu ihrem Festgehalt. Ob drei oder vier Häuser verkauft wurden, spielt für sie keine Rolle. Ihr Fokus liegt darauf, ob die Wand sauber verputzt wurde und die Schreinerarbeiten fristgerecht abgeschlossen werden.
Das ist in vielen Betrieben die Ausgangssituation. Und jetzt kommt ihr ins Spiel. Wie gelingt es euch, als Verantwortliche, die Schnittstellen so aufzubauen, dass beide Abteilungen ein eigenes Interesse daran haben, gut miteinander zu kommunizieren und zusammenzuarbeiten? Wie könnt ihr die Unternehmensziele so ausrichten, dass alle Mitarbeiter auf das gleiche Ziel hinarbeiten?
Löst ihr diese Fragen, verbessert ihr nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch die Stimmung unter den Mitarbeitern. Sie gehen dann nicht nur gerne zum Teamevent, sondern auch mit Freude ins Büro, zum Kunden, in die Werkstatt oder auf die Baustelle.
Eure Anke
PS: Auch die Überprüfung der Benefits und Incentives kann sehr hilfreich sein, um eine bessere Zusammenarbeit zu ermöglichen.