„Schwierig – verdammt schwierig an längerfristige Aufträge zu kommen! Alles auf Eis gelegt – und meine Reserven schmelzen dahin. Sch …“
Die Zeiten sind hart, für Unternehmen und auch für Kollegen aus der Beraterbranche, wie den hier zitierten. Viele geplante Investitionen wurden in den letzten Monaten eingefroren, größere strategische Projekte gestoppt, Berateraufträge storniert.
Verständlich. Weil die Pandemie keinen sicheren Blick auf das Morgen zulässt.
Schade. Weil gerade jetzt, da ihr nicht von Aufträgen getrieben seid, weil in vielen Bereichen Stillstand herrscht, Zeit für Besinnung wäre. Zeit für neue Ideen. Eine Chance, sich neu aufzustellen.
Wie? Mit einem Ansatz, der für mich Freiheit bedeutet und der euch über die Idee der Kurzfristigkeit einen nachhaltigen Erfolg bringen kann.
Freiheit, die wirksam für Veränderung sorgt
Wir hatten im vergangenen Jahr einen Kunden, dessen Geschäft massiv ins Stocken geraten war. Zwei Probleme ließen ihn nicht mehr schlafen: Seine Auftragslage war eingebrochen. Und: Er konnte und wollte sich kein Beratermandat leisten, das ein langfristiges Engagement bedeutet hätte. Er wollte es deswegen möglichst selbst hinbekommen. Mit seiner eigenen Mannschaft. Sah aber den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wir machten ihm einen Vorschlag – und Mike und ich gingen bei ihm auf Impedition.
Also doch ein langfristiges Beratermandat? Nein, denn wir sind nicht zu ihm in die Firma gegangen und haben uns für – ich sage mal – sechs Wochen Tag für Tag von 9 Uhr bis 17 Uhr alles angesehen. Wir haben das Gesehene nicht mit dieser einen Methode analysiert und mit bewährten Tools in Einklang gebracht. Wir haben nicht nach Ablauf der Zeit das Ergebnis präsentiert.
Nein. Das haben wir nicht gemacht. So arbeiten wir nicht. Denn ich bin davon überzeugt: Diese langfristige Bindung macht mich nicht nur betriebsblind, sondern auch zahm. Sie bringt den Kunden nicht das, was sie brauchen: Eine Lösung ihrer Probleme, die Bestand hat. Oder wie Mike es ausgedrückt hat: „Eine strategische Neuausrichtung, die nachhaltig wirkt.“
Und deswegen war ich so frei, dieses Mal den „Bad Guy“ zu geben.
Meine Freiheit auch mal der „Bad Guy“ zu sein
Wir sind in den sechs Wochen punktuell zu ihm gegangen. Immer genau dann, wenn unser Kunde gesagt hat, ich hänge, ich brauche einen Blick von außen.
Wir haben dann zusammen sein Geschäftsmodell auseinander genommen, haben den Purpose seiner Firma herausgearbeitet (hier war Mike der „Good Guy“), und haben ihm kritische Fragen gestellt. Vielmehr bei dieser Impedition eher ich …:-)
Ich habe ihn angestupst, oft auch richtig gepikt, wenn er nicht weiterkam. Mit meinen „gemeinen und fiesen Fragen“ habe ich seinen Blick auf sein Geschäft neu justiert. Ich war ein richtiger „Bad Guy“, und das wäre mir nicht gelungen, wenn ich mich von seinem Betrieb nicht unabhängig gefühlt hätte.
Nur weil ich so viel Wert auf meine Freiheit lege, und nicht die Sicherheit eines langfristigen Engagements in einem Unternehmen als höchstes Gut ansehe, war der Erfolg für unseren Kunden nachhaltig.
Die Freiheit, die ich wähle
„Und dann dachte ich, von Anke lasse ich mich aber nicht mehr piksen! Der zeige ich es, jetzt gebe ich aber mal Gas …“
Und er gab wirklich Gas. Von einem frustrierten, verunsicherten Geschäftsmann, der nicht mehr wusste, wie er sein Business noch weiter machen (und seine Angestellten halten) soll, war nichts mehr zu merken. Er war motiviert. Neugierig. Ideenreich. Inspirierend.
Er hatte sich die Impulse, die wir ihm gegeben haben, zu eigen gemacht. Diese Bindung zu den Ergebnissen unserer Impeditionen hätte er nicht aufgebaut, wenn wir immer vor Ort gewesen wären. Und by the way: ein weiterer Vorteil für ihn war natürlich, dass unsere punktuellen Impeditionen sein Unternehmen weniger Geld kosteten als Berater, die Wochen vor Ort sind.
Das war im Spätsommer 2020 – und heute sucht er neue Mitarbeiter, um die durch die Neuausrichtung entstandene Auftragslage abarbeiten zu können.
Das war nur möglich, weil die Freiheit, die ich wählte, anstatt nur auf ein langfristiges Engagement und Folgeauträge aus zu sein, meinen Kopf frei machte. Ich war unabhängig. Ich war nicht gehemmt – ich hielt mit keinen Fragen, Einsichten oder Gedanken hinterm Berg.
Und seht ihr in eurem Business den Wald vor lauter Bäumen nicht, bekommt den Kopf nicht frei, um den Herausforderungen gewachsen zu sein, kreativ zu sein. Wollt ihr ebenfalls Gas geben, dann lege ich euch die Kraft ans Herz (seht ihr, ich kann auch „Good Guy“), die in der Ungebundenheit und Freiheit steckt.
Eure Anke